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Das Tal der Wilzen

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Heute geht es gleich um mehrere Sagen, alle sollen mehr oder weniger von den Sorben im Schiefergebirge rund um Gahma gehandelt haben, wobei wir bei der Auswertung feststellen, dass doch einiges von dem Erzählten schon viel älter ist. Zwischen den Dörfern Rauschengesees und Burglemnitz zieht sich eine Talrinne bis zum Sormitztal hin, begrenzt von einer Kette von fast gleichförmigen Bergen. Dieser Grund heißt das Tal des Großen Wilschnitz, benannt nach dem eher kleinen Bächlein große Wilschnitz. Der Sage nach wurde das Tal aber ursprünglich das Wilzental genannt, weil hier zu Vorzeiten der räuberische Stamm der Wilzen wohnte. Die Wilzen fanden jedoch in dieser Talsenke auch ihr Grab. Sie wurden im Kampf mit den Ureinwohnern der Gegend geschlagen und fast gänzlich vernichtet. Seit dieser Schlacht soll es im Wilzental nicht mehr geheuer sein, weil sich hier gespenstische Wesen des Nachtens rum treiben. Jedem der dem Tal bei Dunkelheit zu nahe kommt, wird auf irgendeine Art ersc

Wlawa und Ardal

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Einst erhob sich unweit der weißen Elster, am Flussabschnitt den schon die alten Germanen Geraha nannten, eine Burg mit gleichem Namen. Diese Burg Geraha befand sich an der Stelle, die man später die Häselburg bezeichnete und die man heute in Geras Zentrum findet, nur ein paar Schritte vom Rathaus entfernt. Hier lebten einst zwei sorbische Fürstenbrüder und teilten sich die Herrschaft über die Landschaft und deren sorbische Bevölkerung. Zschargha hieß der ältere der beiden Brüder. Er hat seine Frau schon früh verloren, doch hatte er einen Sohn aus dieser Ehe, der sein Sonnenschein und sein Glück war. Er hieß Ardal. Der jüngere der beiden Brüder hieß Halwar. Er war mit Wlawa, der Tochter eines tschechischen Stammesherren, verlobt. Wlawa weilte bereits seit ein paar Wochen auf der Burg, denn in wenigen Tagen wollten die beiden heiraten. Die Vorbereitungen zur Hochzeit wurden allerdings jäh unterbrochen, als ein Bote mit der Schreckensnachricht eintraf, dass von der oberen Saale

Ein Bund der Sorben

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Um diese Sage verstehen zu können muss man weit ausholen, denn die Ereignisse, die dieser Sage vorausgingen, erinnern schon ein wenig an die verwirrenden und verflochtenen Handlungen der Erfolgsfernsehserie "Game of Thrones". Den Bund der Sorben gehen der schon bekannte Derwan, Anführer des slawischen Stammes der Sorben und Samo, Anführer einer Vereinigung vieler slawischer Stämmen ein. Samo wurde laut der frühmittelalterlichen Fredegar-Chronik um 600, in dem von den Merowingern regierten Frankenreich geborenen. Als Geburtsort wird die Stadt Sens angenommen, die etwas südöstlich von Paris liegt. Er war also Franke und als Kaufmann, und wohl auch als Sklavenhändler, kam er häufig ins Land der Slawen und sprach deswegen auch die slawische Sprache sehr gut. Als er nun wieder mal mit seinem bewaffneten Trupp im Land der Slawen unterwegs war und Waffen gegen Tuche, Honig und Sklaven tauschen wollte, brach dort gerade ein Aufstand der Slawen gegen die sie unterdrückenden Aw